PoE Kamera: Überwachung ohne Stromanschluss

Wie funktioniert eine PoE Kamera?

Eine PoE Kamera benötigt nur ein Kabel für Strom und Datenübertragung. Wie das geht? Power over Ethernet, aus dem Englischen übersetzt: Strom über Ethernet. Einfacher ausgedrückt: Strom über das LAN-Kabel, also über das Datenkabel.

Diese Technik funktioniert allerdings grundsätzlich nur bei Geräten, die wenig Strom verbrauchen. Entsprechende Überwachungskameras gehören zum Glück dazu und nutzen dank dieser Technik das LAN- auch als Stromkabel.

Welche Vorteile bietet eine PoE Kamera?

Doch was bringt Ihnen das jetzt, um Haus, Garten oder Garage zu überwachen? Sie benötigen erstens nur noch ein Kabel und zweitens keine Stromquelle vor Ort.

Somit können Sie auch Bereiche überwachen, an denen keine Steckdose in der Nähe ist. Die Installation einer solchen Überwachungskamera macht Ihnen daher deutlich weniger Arbeit und spart bares Geld.

Sie müssen keine zusätzlichen Verlängerungkabel oder gar neue Steckdosen verlegen. Somit sparen Sie viel Zeit und zusätzlich entstehende Kosten für die Installation oder gar nötige Umbaumaßnahmen.

Ganz zu schweigen von einem Elektriker, der für Sie eine neue Stromleitung verlegt. Diese Art von Kameras versorgt sich einfach selbst über das Datenkabel mit Strom.

Vorteile im Überblick

  • flexibler Einsatz
  • Installation an schwer zugänglichen Orten
  • geringere Ausfallzeiten
  • kein zusätzliches Stromkabel notwendig
  • weniger Aufwand
  • geringere Kosten
  • mehr Sicherheit durch geringere Spannung

Was benötige ich für die Installation?

1. PoE Kamera

Sie benötigen natürlich eine Überwachungskamera, die über die entsprechende Technik verfügt. Achten Sie also beim Kauf darauf, dass sich das Gerät auch wirklich für Power over Ethernet eignet.

Diese Info sollten Sie in der Produktbeschreibung, auf Bildern oder auf jeden Fall auf der Verpackung selbst nachlesen können.

Sollten Sie sich unsicher sein, fragen Sie einen Verkäufer. Bei Online-Shops hilft oft auch ein Blick in die Nutzerbewertung. Im Normalfall ist dies alles allerdings nicht nötig, da die Hersteller ihre PoE Kameras ausreichend kennzeichnen.

Hier drei beliebte Modelle:

  • SV3C PoE IP Kamera 1080P** (Anzeige)
    Auch bei PoE Kameras mischt der asiatische Hersteller SV3C ordentlich mit. Für relativ wenig Geld bietet er eine ordentliche Überwachungskamera mit einer guten Ausstattung. Viele Nutzer loben daher vor allem das Preis-Leistungs-Verhältnis. Die tolle Auflösung (1080 Pixel), eine ebenso gute Nachtsicht und die sehr hohe Schutzart (IP 66) sind in diesem Preissegement wirklich beeindruckend. Mit einem passenden Injektor (nicht im Lieferumfang enthalten) gibt es das Gerät für unter 100 Euro. Nicht umsonst ist die SV3C PoE IP Kamera 1080P bekannter Gast in der Amazon-Bestsellerliste für solche Geräte.
  • Jovision IP Dome Kamera (PoE)** (Anzeige)
    Wenn Sie lieber eine Dome Kamera bevorzugen, dann könnte die Jovision IP Dome Kamera vielleicht etwas für Sie sein. Das Gerät verfügt über ein robustes Gehäuse (Schutzart IP 66) und eine gute Nachtsicht. Dank Fernzugriff können Sie auch von unterwegs auf die Kamera zugreifen und haben ihr Zuhause immer im Blick. Die Auflösung (1080 Pixel) überzeugt die Nutzer genauso wie die leichte Einrichtung. Auch hier ist der Injektor nicht im Lieferumfang enthalten. Die Überwachungskamera mit Power over Ethernet kostet etwas mehr als 100 Euro.
  • INSTAR IN-5907HD PoE Kamera** (Anzeige)
    Der deutsche Hersteller INSTAR bietet mit seiner INSTAR IN-5907HD PoE Kamera auch in diesem Segment eine mittlerweiler sehr beliebte Überwachungskamera an. Das Modell bietet viele verschiedene Alarmeinstellungen, deutschen Support und deutsche Datensicherung. Eine gute Auflösung und Nachsicht sowie der obligatorische Fernzugriff gehören zum umfangreichen Ausstattungskatalog. Nutzer überzeugt vor allem die gute Verarbeitungsqualität und die schnelle Einrichtung. Modelle von INSTAR sind bekanntlich nicht ganz billig, aber für Qualität made in Germany lohnt sich die Investition. Preissegment: knapp 200 Euro

Noch mehr Kameras mit PoE Technik finden Sie in unserer Bestsellerliste. Täglich aktuell.

2. Injektor

Zusätzlich benötigen Sie noch einen Injektor. Diesen Adapter stecken Sie zwischen Datenkabel und ihren Router. Er sorgt dafür, dass die PoE Kamera mit dem nötigen Strom versorgt wird.

Viele Hersteller empfehlen Ihnen in den Produktschreibungen der jeweiligen Modelle gleich geeignete Injektoren mit.

Hier sollten Sie also darauf achten, den passenden Adapter zu bekommen. Normalerweise benötigen Sie pro Gerät einen Injektor.

Alternativ: Switch

Sollten Sie mehrere Steckplätze benötigen, können Sie auch gleich auf einen Switch zurückgreifen. Er funktioniert ähnlich wie ein Injektor. Aber mit ihm können Sie auch Geräte mit und ohne gleichzeitig betreiben.

Hier brauchen Sie normalerweise übrigens keine Angst zu haben, dass Kameras ohne entsprechende Technik zu Schaden kommen. Die aktuellen Switch-Modelle erkennen Geräte mit und ohne Power over Ethernet.

Achten Sie hier totzdem auf die entsprechenden Produtkbeschreibungen, um auf Nummer sicher zu gehen.

Beispiel

Sie haben bereits eine normale Überwachungskamera (ohne Power over Ethernet) per LAN-Kabel mit ihrem Router verbunden. Jetzt haben Sie sich aber noch eine PoE Kamera zugelegt. Mit dem Switch-Adapter (zwei oder mehr Steckplätze) können Sie nun beide Geräte verbinden, verwenden dabei aber weiterhin nur einen Steckplatz im Router. Dazu stöpseln Sie einfach beide Datenkabel ihrer Kameras in den Switch und diesen dann in den Router. Einfach erklärt: Ein Switch ist ein Mehrfachstecker für Datenkabel.

Auf gleichen Standard achten

Aktuell gibt es drei Standards für die Energieversorgung einer PoE Kamera:

  • IEEE 802.3af
  • IEEE 802.3at
  • IEEE 802.3bt

Achten Sie beim Kauf von Injektor und Switch darauf, dass diese den gleichen Standard wie ihr Gerät haben. Die entsprechenden Infos finden Sie in den jeweiligen Produktbeschreibungen. Das ist kein Hexenwerk, aber man muss es wissen.

Wenn Sie noch mehr technische Hintergundinformationen zu den einzelnen Standards erfahren wollen, empfehlen wir Ihnen den Artikel auf elektronik-kompendium.de. Eine tolle Website, die die Grundlagen von Elektronik, Computer- und Kommunikationstechnik verständlich erklärt.

Aber zurück zur Installation.

3. Netzwerkkabel (LAN-Kabel)

Eigentlich logisch, trotzdem sei es hier noch einmal erwähnt. Sie benötigen natürlich ein Netzwerkkabel, um ihre Kamera anzuschließen. Theoretisch funktionieren hier die üblichen Cat5e, Cat6 oder Cat7 Kabel, aber auch hier sollten Sie auf die Hersteller angaben achten. Grundsätzlich sind die Kabel bis zu einer Länge von 100 Metern erhältlich. Für den Außeneinsatz gibt es spezielle Outdoor-Kabel, die Wind und Wetter trotzen.

Wie schließe ich eine PoE Kamera an?

Sehr einfach. Die PoE Kamera verbinden Sie mit dem Netzwerkkabel und das stecken Sie dann in einen Injektor oder einen Switch. Zum Schluss verbinden Sie Injektor/Switch per Steckplatz mit ihrem Router und per Netzteil mit einer Stromquelle. Die Überwachungskamera richten Sie anschließend mit Hilfe der Anleitung des Herstellers ein.

WLAN oder Power over Ethernet?

Beide Kameratypen eignen sich für die Überwachung von Haus und Wohnung. Auch eignen sich beide für den Einsatz an schwer zugänglichen Orten. Aufgrund des besseren und vor allem stabileren Empfangs sollten Sie nach Möglichkeit aber auf Kameras mit Netzwerkkabel setzen. WLAN- oder auch Funkkameras sind viel anfälliger für Störungen und Übertragungsschwächen. Grundsätzlich hängt die Wahl auch von den örtlichen Gegebenheiten ab.

FAQs

Welche Hersteller bieten die Technik an?

Hier ist in erster Linie der deutsche Premium-Hersteller INSTAR zu nennen. Aber auch Reolink, SV3C, Jovision und einige andere Unternehmen haben entsprechende Kameras in ihrem Sortiment. Die meisten Hersteller bieten Ihnen auch gleich das passende Zubehör mit an.

Ist eine PoE Kamera schlechter als normale Überwachungskameras?

Nein. Sie müssen auf Nachtsicht, Bewegungsalarm, HD und andere Ausstattungsmerkmale natürlich nicht verzichten. Geräte mit Power over Ethernet unterscheiden sich in den üblichen Funktionen nicht von herkömmlichen Modellen.

Kostet eine PoE Kamera mehr als andere?

Nein. Auch hier gibt es Modelle für unter 100 Euro, aber auch für weit mehr. Eine PoE Kamera mit dieser Technik muss zwangsläufig also nicht teurer sein als zum Beispiel eine WLAN-Kamera.

Kann ich eine normale Überwachungskamera zu einer PoE Kamera umrüsten?

Ja, das funktioniert grundsätzlich. Mit einem entsprechenden Splitter. Hier müssen Sie allerdings wieder unbedingt auf die Herstellerangaben und die o.g. Standards ihrer Kamera achten. Große Kamerahersteller, wie z.B. INSTAR, bieten passende Splitter für ihre Geräte an.

Die Überwachungskamera ist mehr als 100 Meter vom Router entfernt?

Mit passenden LAN-Kabeln können Sie Strecken bis zu 100 Metern überbrücken. Wollen Sie ihre Überwachungskamera in einer noch größeren Entfernung installieren? Dann benötigen Sie einen sog. Repeater bzw. Extender. Ggf. muss dieser allerdings durch eine zusätzliche Stromquelle versorgt werden, je nach Länge der Strecke. Prüfen Sie auch hier die entsprechenden Produktbeschreibungen vor dem Kauf.